Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Ihr Ansprechpartner im Ausbildungsausschuss für die ärztliche Weiterbildung A3:

Dr. med. Uwe Wutzler

Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie verfügt über eine ausgesprochen hohe psychotherapeutische Qualifikation. Sie ermöglicht es ihm, Psychotherapien unter verschiedensten Bedingungen der klinischen Praxis mit psychisch wie auch körperlich kranken Patienten durchzuführen. Für Ihre fachärztliche Weiterbildung heißt das, dass Sie darum bemüht sein müssen, unter engmaschiger qualifizierter Supervision in der Klinik und in der Ambulanz so viele psychotherapeutische Behandlungen in unterschiedlichen Settings zu absolvieren, wie nur irgend möglich.

Voraussetzung für Ihre Praxis ist eine solide Weiterbildung in einem wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren. Das Institut für Psychotherapie und Angewandte Psychoanalyse (IPP J) bietet diese Weiterbildung im tiefenpsychologisch-fundierten wie auch im psychoanalytischen Verfahren an. Sie werden bei uns sowohl theoretisch als auch praktisch auf die Durchführung kassenärztlich genehmigter ambulanter Therapien vorbereitet und können dann in der Institutsambulanz die von Ihnen in der Weiterbildungsordnung geforderten ambulanten psychotherapeutischen Behandlungen absolvieren.

Psychosomatik und Psychoanalyse sind eng miteinander verbunden. Das liegt daran, dass die psychoanalytische Theoriebildung wesentlich zum Verständnis des psychodynamischen und psychopathologischen Geschehens bei psychosomatischen Erkrankungen beigetragen hat. Auf dieser Basis konnten neue Therapiestrategien und Interventionen abgeleitet werden, die längst in der psychosomatischen Praxis Einzug gehalten haben. Entsprechend sind wir in unserem Curriculum darum bemüht, Ihnen die verschiedenen psychoanalytischen Theoriegebäude bekannt zu machen, die wesentlich zum Verständnis psychosomatische Krankheitsbilder beigetragen.

Die Finanzierung Ihrer Weiterbildung erfolgt in der Regel in Kooperation mit Ihrem Arbeitgeber. Sie erhalten aber auch für die Durchführung Ihrer ambulanten Behandlungen vom Institut ein Teil der erwirtschafteten Erlöse (ca. 60%) ausgezahlt, damit Sie auch damit die in Ihrer Weiterbildung anfallenden Kosten (u.a. Supervision der ambulanten Behandlungen, Einzel- und Gruppenselbsterfahrung) decken zu können.

 

In der Regel beginnt Ihre ambulante Tätigkeit in unserer Institutsambulanz während des 2. Weiterbildungsjahres, dass Sie in einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Einrichtung unter Leitung eines für die Weiterbildung anerkannten Weiterbildungsleiters absolvieren. Für Ihre Planung ist es zum einen wichtig, dass der Zugang zur Institutsambulanz im Vorfeld den Nachweis einiger Qualifikationen erforderlich macht, u.a. die Teilnahme am OPD-Grundkurs, am Erstinterviewseminar und am Kassenantragsseminar. Zum anderen müssen Sie für die Durchführung der ambulanten Langzeittherapien (50 – 100 Stunden) einen Zeitraum von ca. 2 Jahren einplanen.

Wenn Sie Fragen zu Ihrer Weiterbildung haben und an einem Gespräch über Ihre Weiterbildungsmöglichkeiten im psychoanalytischen Institut in Jena interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Uwe Wutzler. Er ist als Mitglied des Ausbildungsausschusses verantwortlich für die Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an unserem Institut. Er besitzt persönlich die volle Weiterbildungsermächtigung der Landesärztekammer Thüringen im Fachgebiet.

Dr. med. Uwe Wutzler
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Asklepios Fachklinikum Stadtroda
P: Bahnhofstr. 1a, 07646 Stadtroda
T: 036428 56 1234
F: 036428 56 1343
E: u.wutzler@asklepios.com

Es ist unser Anliegen, Sie in Ihrer Weiterbildung bestmöglich für die klinische Praxis zu schulen! Wir sind deshalb darum bemüht, in Kooperation mit der Akademie der Landesärztekammer Thüringens erfahrene Referenten für die theoretische Weiterbildung zu gewinnen. Auch bei der Vermittlung der praktischen Kenntnisse haben wir uns zur Einhaltung hoher Qualitätsstandards verpflichtet. Unsere Aus- und Weiterbildung wurde dazu von der psychoanalytischen Dachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), geprüft. Wir sind auf Grund unserer hohen Qualitätsstandards anerkanntes Mitglied der DGPT.

Am Institut wird Folgendes angeboten
  • einen Großteil der von Ihnen geforderten theoretischen Weiterbildung
  • die Vermittlung fundierter diagnostischer Kenntnisse, u.a.: Vorlesungen zu Erstgespräch und zur Indikationsstellung psychotherapeutischer Behandlungen, OPD- und Erstinterview-Seminare
  • die Durchführung ambulanter tiefenpsychologisch fundierter und psychoanalytischer Behandlungen sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien
  • tiefenpsychologisch-fundierte und psychoanalytische Einzel- und Gruppen-Selbsterfahrung
  • Balint-Gruppenarbeit*
  • Schulung des Autogenen Trainings*

(* in Kooperation mit dem Thüringer Weiterbildungskreis für Psychotherapie und Tiefenpsychologie)

Theorie

 240 Stunden in:

  • psychodynamischer Theorie: Konfliktlehre, Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie
  • Entwicklungspsychologie, Psychotraumatologie, Bindungstheorie
  • allgemeiner und spezieller Psychopathologie, psychiatrischer Nosologie
  • allgemeiner und spezieller Neurosen-, Persönlichkeitslehre und Psychosomatik
  • den theoretischen Grundlagen in der Sozial-, Lernpsychologie sowie allgemeiner und spezieller Verhaltenslehre zur Pathogenese und Verlauf
  • psychodiagnostischen Testverfahren und der Verhaltensdiagnostik
  • Dynamik der Paarbeziehungen, der Familie und der Gruppe einschließlich systemischer Theorien
  • den theoretischen Grundlagen der psychoanalytisch begründeten und verhaltenstherapeutischen Psychotherapiemethoden
  • Konzepten der Bewältigung von somatischen Erkrankungen sowie Technik der psychoedukativen Verfahren
  • Prävention, Rehabilitation, Krisenintervention, Suizid- und Suchtprophylaxe, Organisationspsychologie und Familienberatung


Am Institut werden die theoretischen Kenntnisse durch das Curriculum, welches von der LÄK und vom Ministerium für Gesundheit und Soziales anerkannt wurde, angeboten. Dies schließt die Verpflichtung zum Selbststudium nicht aus.  

Diagnostische Kenntnisse
  • 100 dokumentierte und supervidierte Untersuchungen (psychosomatische Anamnese einschließlich standardisierter Erfassung von Befunden, analytisches Erstinterview, tiefenpsychologisch-biographische Anamnese, Verhaltensanalyse, strukturierte Interviews und Testdiagnostik)

Am Institut wird regelmässig das analytische Erstinterview-Seminar angeboten. Dies sollte am Anfang der Ausbildung und vor Beginn der Behandlungsfälle absolviert werden. Die Erstinterviews können bei den Supervisoren und Kontrollanalytikern des Institutes supervidiert werden.  

Therapie

(Die Weiterbildungsinhalte werden kontinuierlich an einer anerkannten Weiterbildungseinrichtung oder im Weiterbildungsverbund erworben.)

  • 35 Doppelstunden Balint-Gruppenarbeit
  • 1500 Stunden Behandlungen und Supervision nach jeder vierten Stunde (Einzel- und Gruppentherapie einschließlich traumaorientierter Psychotherapie, Paartherapie einschließlich Sexualtherapie sowie Familientherapie) bei mindestens 40 Patienten aus dem gesamten Krankheitsspektrum des Gebietes mit besonderer Gewichtung der psychosomatischen Symptomatik unter Einschluss der Anleitung zur Bewältigung somatischer und psychosomatischer Erkrankungen und Techniken der Psychoedukation
Selbsterfahrung
  • 150 Stunden psychodynamische/tiefenpsychologische oder psychoanalytische Einzelselbsterfahrung und 70 Doppelstunden Gruppenselbsterfahrung.


Balintarbeit und Einzelselbsterfahrung (jeweils tiefenpsychologisch fundiert) kann über die anerkannten Balintgruppenleiter und Selbsterfahrungsleiter des Instituts absolviert werden. Die Gruppenselbsterfahrung ist u. a. über den Ausbildungsleiter des Instituts, Herrn Dr. med. Keyser, zu organisieren.

Kenntnisse über Gerichtsgutachten werden nicht über das Institut vermittelt.

Prüfungen

Die Prüfung wird durch die Landesärztekammer Thüringen abgenommen.

Beginn des Theorie-Curriculums

Teilnehmer der Weiterbildung können jederzeit in die curriculäre Weiterbildung einsteigen.
Die Weiterbildungen finden in der Regel in den Räumen der Landesärztekammer Jena-Maua statt.