Ringvorlesung Poster mit Elisa und Teddy

Unsere Kostenlose Online-Ringvorlesung beschäftigt sich im Sommersemester 2024 mit dem Thema "Psychoanalyse und Gesellschaft". Die Blöcke bestehen jeweils aus einer Vorlesung und einem Seminar, jeweils Dienstags um 17 bzw. 18 Uhr (14. & 21.05.).

 

14. & 21.05. (18 Uhr) Was ist Kritische Psychotherapie?

Netzwerk Kritische Psychotherapie Köln/Bonn

Registrierungslink (gilt für beide Termine): https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZEpdOCorzotG9c5rlU9pIUnKig8EdSChkvz

Abstract: "Die Gruppe Kritische Psychotherapie Köln/Bonn besteht aus Psychologiestudierenden und Psychotherapeut*innen verschiedender Schulen. Wir vernetzen uns, weil wir ein Unbehagen dabei verspüren, wie wenig gesellschaftliche Verhältnisse in aktuellen Therapie- und Beratungssettings berücksichtigt werden. Ökonomische, politische, rechtliche, kulturelle und herrschaftsstrukturelle Bedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensumstände, werden jedoch gar nicht oder wenn, dann selten umfassend thematisiert. Probleme scheinen in diesem Fall häufig ausschließlich individuelle Angelegenheiten der Betroffenen zu sein. Wir haben uns zusammengeschlossen, um diese Situation kritisch zu hinterfragen und uns neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen." Die Gruppe wird uns ihr Modell von Kritischer Psychotherapie vorstellen.

 

11. & 18. Juni (17 Uhr) Der Freudsche Madonna-Hure-Komplex damals und heute

Referentin: Elisa Donatt [FSU Jena]

Registrierungslink (gilt für beide Termine): https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMucuusqTooG9G48cxalny_4hoZaq0p8VtZ

Abstract: Sigmund Freud stellte bei einigen seiner männlichen Patienten den sog.
Madonna-Hure-Komplex (Heilige-Hure-Komplex) fest. Er beschrieb das
Phänomen, dass die betreffenden Männer für ihre Ehefrauen keine
sexuellen Gefühle hegten, wohl aber für Prostituierte, für die sie
jedoch keine zärtlichen Gefühle empfinden konnten: „Wo sie lieben,
begehren sie nicht, und wo sie begehren, können sie nicht lieben“. In der ersten Sitzung
werden auf individualpsychologischer Ebene die Ursachen
dieses Komplexes erkundet und aktuelle Studienergebnisse dazu
präsentiert. In der zweiten Sitzung findet eine gesellschaftstheoretische
Reflexion statt, die die Funktionen und Wirkweisen des heute noch weit
verbreiteten kulturellen Bildes Heilige/Hure und dessen Verstrickungen
in patriarchale Herrschaftsverhältnisse beleuchtet.

 

02. Juli (17 Uhr) Psychoanalyse und Kulturwissenschaften

Referentin: Prof. Dr. Insa Härtel [Hamburg]

Registrierungslink: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZAkdumhqzMtH9zBecpysd8pt4n5_HrP7DB1

Abstract: Von Anfang an sind kulturelle Phänomene und Prozesse Untersuchungsgegenstand der Psychoanalyse, nicht allein die psychische Verfasstheit von Subjekten. Psychoanalytische Herangehensweisen sind konstitutiv für die Kulturwissenschaften. Und umgekehrt wirbeln diese sie auf, hinterfragen und verändern sie.
Doppelte Blicke dieser Art ermöglichen einen produktiven Zugang zu kulturellen Dynamiken. Prof. Härtel stellt den von ihr herausgegebenen Sammelband "Reibung und Reizung. Psychoanalyse, Kultur und deren Wissenschaft" (Hamburg 2021) vor.

 

Vergangene Termine

Aufzeichnungen verfügbar unter https://www.psychoanalyse-jena.de/vorlesungen/

16. & 23.04. Psychoanalyse in der Gesellschaftstheorie. Ref. Nicolai Messerschmidt [FSU Jena]